Akkordwechsel Gitarre – 5 Tipps für flüssigeres Spielen
- Micha Hetmann

- 26. Nov.
- 6 Min. Lesezeit

Flüssige Akkordwechsel gehören zu den wichtigsten Grundlagen, wenn du Gitarre lernen möchtest. Viele Anfänger kämpfen damit, dass Akkorde nicht sauber klingen, die Finger zu spät ankommen oder der Rhythmus ins Stocken gerät. Die gute Nachricht: Mit der richtigen Technik kannst du deine Akkordwechsel viel schneller und sauberer spielen, egal, auf welchem Level du gerade stehst.
In diesem Artikel zeige ich dir:
Warum Akkordwechsel anfangs so schwer fallen
5 einfache, effektive Tipps, mit denen du deine Akkordwechsel spürbar verbessern kannst
Die drei besten Übungen für flüssige Akkordwechsel, mit denen du rasche Erfolgserlebnisse auf der Gitarre hast
Viel Spaß beim Lesen!
Warum Akkordwechsel auf der Gitarre für Anfänger so schwierig sind
Die häufigsten Probleme bei Akkordwechseln
Beim Akkordwechsel treten fast immer dieselben Schwierigkeiten auf:
Schnarren & tote Töne: Die Finger landen nicht sauber genug auf der Saite oder drücken zu schwach/zu stark. 👉 Akkord klingt nicht sauber.
Timing-Probleme:
Der Rhythmus bricht ab, weil du beim Wechseln „hängst“. 👉 Unbewusstes Stoppen des Strummings, um den Akkord neu zu positionieren.
Verkrampfte Greifhand:
Aus Unsicherheit drücken Anfänger oft viel zu fest. 👉 Führt zu Verkrampfung, schneller Ermüdung der Finger & zu langsameren Akkordwechseln.
Finger kommen nacheinander statt gleichzeitig an:
Das typische „Ping-ping-ping“-Geräusch entsteht. 👉 Akkord erklingt nicht vollständig.

Was beim Akkordwechsel in der Greifhand wirklich passiert
Ein Akkordwechsel wirkt simpel, aber in Wirklichkeit passiert in deiner Hand und deinem Gehirn eine Menge gleichzeitig:
Koordination mehrerer Finger:
Während ein Finger nach oben geht, muss ein anderer nach unten, manche bleiben sogar als „Ankerfinger“ stehen. 👉 Für Anfänger ungewohnte Bewegungen.
Muskelgedächtnis & Motorik:
Deine Finger brauchen Wiederholung, damit sich die Akkordform automatisch setzt. 👉 Anfangs: jeder Wechsel ist eine bewusste Entscheidung, später läuft er intuitiv.
Fingerunabhängigkeit:
Besonders Ringfinger & kleiner Finger müssen sich unabhängig voneinander bewegen. 👉 Für Anfänger oft schwer, dadurch Verzögerungen beim Akkordwechsel.
Formwechsel statt Einzelbewegungen:
Profis denken nicht über jeden Finger einzeln nach, sondern die Hand „kennt“ einfach die komplette Akkordform. 👉 Muss man sich anfangs erst erarbeiten.
Tipp: In meinem Gitarrenunterricht in Wien helfe ich dir zu verinnerlichen, worauf du beim Akkordwechsel wirklich achten musst, sodass du rasche Fortschritte machst – und das alles anhand deiner Lieblingssongs. 👉 Erfahre hier mehr über meinen Unterricht!
Tipp 1: Akkordwechsel langsam üben
Warum langsames Üben zu schnellen Akkordwechseln führt
Wenn du dich beim Gitarre üben oft fragst „Warum klappen meine Akkordwechsel nicht?“, dann liegt das meistens an zu schnellem Spielen:
Viele Anfänger versuchen, Akkorde sofort im originalen Songtempo zu spielen, und stolpern.
Die Finger brauchen aber Zeit, um die neue Bewegung zu lernen.
Langsam & sauber ist immer die schnellere & effizientere Übungsmethode.
Mit dieser Methode lernst du dir keine Fehler ein, die du später mühsam wieder korrigieren musst.
Langsam Gitarre üben: So machst du es richtig
Spiele Akkorde bewusst extrem langsam.
Kontrolliere jeden Finger: Richtiger Bund? Fingerkuppe gut genutzt? Zu nah am Bundstäbchen?
Wenn alle Finger sauber sitzen & alle Töne gut klingen: Wiederhole diese Bewegung 10–20 Mal hintereinander (ohne Rhythmus).
Diese „Mini-Loops“ bauen dein Muskelgedächtnis blitzschnell auf
Lesetipp: Wenn du von Beginn an typische Anfängerfehler beim Gitarre spielen vermeiden willst, interessiert dich vielleicht auch mein Artikel 👉 Die 10 größten Anfängerfehler beim Gitarre lernen (und wie du sie vermeidest)
Tipp 2: Der Ankerfinger-Trick für flüssige Akkordwechsel

Der Ankerfinger und warum er dir viel Zeit spart
Ein Ankerfinger ist ein Finger, der beim Akkordwechsel an derselben Stelle bleiben kann.
z.B.: Wechsel von C zu Am: Zeigefinger und Mittelfinger bleiben an der gleichen Stelle.
Das spart enorm viel Zeit und verhindert Chaos beim Wechsel.
3 einfache Akkordwechsel mit Ankerfinger
C → Am
G → D → Em
Em → G
Tipp: Übe bewusst nur die Finger zu bewegen, die sich wirklich bewegen müssen, und lasse den Ankerfinger liegen.
Tipp 3: Akkordgreifen auf der Gitarre optimieren: Die Bewegung vorher planen
Der wichtigste Profi-Trick: Alle Finger gleichzeitig setzen
Viele Anfänger üben Akkordwechsel, indem sie die Finger nacheinander aufsetzen, um den Akkord zu bilden → ineffizient & kostet Zeit
Profis setzen die Hand als komplette Form auf die Saiten.
Trainiere das, indem du Akkordformen in der Luft (zwischen dem Akkordwechsel) aufbaust und dann die Finger gleichzeitig auf alle Saiten aufsetzt.
Akkordwechsel üben: Wie du die perfekten Fingerwege findest
Spiele den ersten Akkord
Hebe alle Finger 1 cm von den Saiten ab
Setze sie „als Paket“ (alle Finger gleichzeitig) wieder auf die Saiten
Wiederhole 10×
Tipp 4: Rhythmus beim Akkordwechsel weiterlaufen lassen

Die häufigste Rhythmus-Falle beim Akkordwechsel
Viele Anfänger stoppen, wenn sie den Akkord nicht aufsetzen können.
Stoppen zerstört den Songfluss und trainiert falsches Timing.
Daher gilt: Egal was gerade in der Greifhand passiert, der Strumming-Arm bleibt immer im Rhythmus!
Tipp: In meinem Gitarrenunterricht in Wien trainiere ich mit dir von Tag 1 dein Rhythmusgefühl und zeige dir, wie du die perfekte Strumming-Technik entwickelst. 👉 Sichere dir hier eine unverbindliche Probestunde!
Die „Weiterstrummen“-Methode für sofort besseren Groove
Spiele den Rhythmus weiter, auch wenn der Akkord zu spät kommt
Wenn die Greifhand stockt, spiele einfach Leersaiten.
So bleibt der Rhythmus stabil. Du steigst einfach an einer passenden Stelle wieder mit den Akkorden ein.
Diese Methode verbessert dein Timing nachhaltig & effektiv!
Lesetipp: Wenn du dein Strumming verbessern willst, schau dir auch diesen Artikel an 👉 Strumming-Muster auf der Gitarre – 5 einfache Schlagrhythmen für Anfänger
Tipp 5: Die 60-Sekunden-Regel für schnelle Akkordwechsel

So funktioniert die 60-Sekunden-Wechselübung
Wenn du Akkordwechsel wirklich sauber lernen willst, wirst du von dieser Übung garantiert profitieren: Stelle einen Timer auf 60 Sekunden und wechsle immer wieder nur zwischen zwei Akkorden:
C ↔ G
Am ↔ F
Em ↔ D
Oder jeder andere Wechsel, der dir schwer fällt.
Akkordwechsel schneller lernen – warum diese Methode wirkt
Hoher Wiederholungsfaktor
Keine Ablenkung durch Rhythmus, volle Konzentration auf Akkordwechsel
Perfektes Muskelgedächtnis-Training
Du misst echte Fortschritte: von anfangs 10-12 Wechseln auf immer mehr Wechsel pro Minute
Lesetipp: Wenn du wissen willst, wieviel du wirklich üben musst, um schnelle Fortschritte beim Gitarre spielen zu machen, lies unbedingt meinen Artikel 👉 Gitarre üben: Wie oft, wie lange & wie effektiv?
Bonus-Tipp: Die 3 besten Akkordwechsel-Übungen für Anfänger

Übung 1: Die 1-Finger-Voraus Übung
Für flüssige Akkordwechsel & saubere Akkorde
Bei Akkordwechseln kommt fast immer ein Finger ein paar Milli-Sekunden vor den anderen am Griffbrett an – das ist dein „Referenzfinger“, der dir beim Orientieren hilft
Genau diesen Finger kannst du gezielt trainieren
So funktioniert die Übung:
Wähle einen Akkord, z.B. C
Beobachte welcher Finger beim Wechsel als erster am Griffbrett ankommt (z.B. der Zeigefinger oder Ringfinger)
Übe zuerst nur diesen Finger: Aufsetzen – Lösen – Aufsetzen
Danach die restlichen Finger gleichzeitig aufs Griffbrett dazubringen
Warum das so gut funktioniert
Der Referenzfinger führt die Hand beim Akkordwechsel an
Dein Muskelgedächtnis speichert die Bewegung schneller ab und weiß genau, was zu tun ist, sobald der Referenzfinger am Griffbrett ankommt
Deine Akkorde klingen schneller sauberer
Übung 2: Slow-Motion Akkordwechsel
Für saubere Technik beim Akkorde greifen & weniger Schnarren
Übe den Akkordwechsel im Zeitlupentempo (10x so langsam wir normalerweise)
Achte auf sauberes Aufsetzen der Finger & dass alle Töne gut klingen, kein Schnarren!
10-20 Wiederholungen pro Akkordwechsel
Übung 3: Strumming-Loop + Wechsel
Ideal, um Timing & Rhythmus zu trainieren
Stelle ein Metronom auf 50-60 bpm ein
Spiele ein einfaches Downstroke-Strumming (alle 4 Zählzeiten)
Akkordwechsel immer auf die 1 – egal ob der Wechsel in der Greifhand gelingt oder nicht
Wichtig: Die Schlaghand bleibt niemals stehen!
Tipp: Saubere Akkordwechsel sind natürlich nicht nur für gutes Strumming wichtig, sondern auch eine Basisvoraussetzung für gelungenes Fingerpicking auf der Gitarre. Wenn du dich fragst, welche Technik du zuerst lernen solltest, lies hier meinen Artikel 👉 Strumming vs. Fingerpicking: Was lernen Anfänger zuerst?
Fazit – So übst du Akkordwechsel richtig
Wenn du deine Akkordwechsel auf der Gitarre wirklich flüssig spielen möchtest, brauchst du keine komplizierten Techniken. Wichtig sind nur:
langsam & sauber spielen
Ankerfinger nutzen
Rhythmus immer weiterlaufen lassen, egal was in der Greifhand gerade passiert, und
regelmäßig kurze Wechselübungen machen
Mit diesen Tipps wirst du schon in wenigen Tagen merken, wie deine Akkordwechsel deutlich schneller und sauberer werden.

Wenn du in Wien Gitarre lernen möchtest und dir endlich flüssige Akkordwechsel beim Gitarre spielen wünschst, buche hier eine unverbindliche Probestunde.
Ich helfe dir, deine Akkordwechsel aufs nächste Level zu bringen.
Micha Hetmann


