Gitarre üben: Wie oft, wie lange & wie effektiv?
- Micha Hetmann
- 7. Nov.
- 6 Min. Lesezeit
Fast alle Gitarristen – egal auf welchem Level – fragen sich irgendwann: Übe ich genug?
Viele Einsteiger denken, man müsse täglich stundenlang Gitarre üben, um Fortschritte zu machen. In Wahrheit zählt aber nicht nur die Dauer, sondern vor allem Regelmäßigkeit, Motivation und Qualität des Übens.
In diesem Artikel erfährst du, wie du effektiv und mit Freude Gitarre übst – mit spürbarem Fortschritt und ohne Leistungsdruck.
Wie oft und wie lange sollte man Gitarre üben?
Gitarre üben für Anfänger – warum weniger oft mehr ist
Viele Einsteiger sind zu Beginn übermotiviert und wollen mit langen Übe-Sessions am liebsten sofort durchstarten. Was viele nicht wissen: Gerade zu Beginn sind lange Übe-Einheiten aber gar nicht so sinnvoll:
Am Anfang geht es um Kraftaufbau in den Fingern und um die Bildung von Hornhaut – das funktioniert durch häufige, kurze Einheiten besser.
Lieber mehrmals täglich kurz (10–20 Minuten) üben, statt selten und lang.
Um Fingerkraft und erste Feinmotorik aufzubauen sind am Anfang 20 Minuten pro Tag ideal. Bei längerem Üben ermüden Finger & Konzentration schnell, du wirst fehleranfälliger und deine Motivation leidet.
Gitarre üben für Fortgeschrittene – so steigerst du dein Level
30–60 Minuten täglich oder 3–5 Mal pro Woche sind optimal.
Wichtig ist, eine Routine zu finden, die sich realistisch in deinen Alltag integrieren lässt. Wenn du dir unrealistische Überoutinen vornimmst, setzt du dich automatisch unter Druck – und das solltest du auf jeden Fall vermeiden. Gitarre Üben soll dir Spaß machen, und dich nicht stressen.
Auch bei Fortgeschrittenen ist eine Übungsdauer mit mehr 60 Minuten meist nicht sinnvoll. Wenn du sehr ambitioniert bist und unbedingt mehr als eine Stunde am Tag üben möchtest: Übe lieber zwei Mal am Tag für jeweils eine Stunde – das bringt mehr, als zwei Stunden durch zu üben.
Effektiv Gitarre üben: Die besten Tipps für schnellen Fortschritt
Regelmäßiges Üben – warum Kontinuität alles ist
Nur durch regelmäßiges Üben kannst du wirklich effektiv Gitarre lernen. Dein Muskelgedächtnis, deine Finger & dein Gehör brauchen Kontinuität und viele Wiederholungen, um das Gelernte zu integrieren. Nur so erreichst du dauerhafte Fortschritte beim Gitarre spielen.
Qualität vor Quantität
Übe lieber 20 Minuten konzentriert, als 40 Minuten unkonzentriert. Kurze & konzentrierte Sessions bringen mehr als stundenlanges Marathon-Üben.
Routine: Der Schlüssel zum Fortschritt
Ohne Routine kein Fortschritt – das gilt für jede Fähigkeit, besonders beim Gitarre spielen.
Feste Zeitfenster helfen, eine Gewohnheit aufzubauen, z.B:
Werktags jeden Abend üben
Jeden zweiten Tag nachmittags üben
Am Wochenende + einmal werktags
Gitarre lernen: Tipps für deine Übungsroutine
Richte dir eine Übungsroutine ein, die in deinen Alltag passt. Das wichtigste ist, dass sie planbar und konstant ist.
Blockiere deine Übungszeit im Kalender wie einen echten Termin.
Betrachte das Üben als fixen Bestandteil deines Alltags, nicht als spontane Aktivität „wenn gerade Zeit ist“.
So machst du dir das Üben zur festen Gewohnheit – und schaffst die besten Voraussetzungen für rasche Fortschritte & Erfolgserlebnisse.
Motivation beim Gitarre üben – der Motor deines Fortschritts
Extrinsische Motivation (von außen)
Du übst, weil ein äußerer Anlass Verbindlichkeit schafft.
Typische Beispiele:
Gitarrenunterricht: vorbereitet erscheinen
Bandprobe / Auftritt / Recording-Termin: gemeinsam gesetzte Deadlines einhalten
Aufnahmeprüfung / Wettbewerbe: externes Ziel, Bewertung von außen
Challenge / Vereinbarung mit Freunden oder Lehrern
Stärken: klare Ziele, Deadlines, messbare Ergebnisse Risiken: Druck, kurzfristige „Prüflernkurven“, Absturz nach dem Event
Intrinsische Motivation (von innen)
Du übst, weil dich die Tätigkeit selbst erfüllt – ohne äußeren Zwang.
Typische Beispiele:
„Nach der Arbeit runterkommen“ – Üben als Entspannung/Routine
Neugier & Spielfreude: neuer Klang, neues Riff, „das will ich können“
Flow-Momente: Zeit vergeht, weil es Spaß macht
Lieblingssongs für dich selbst erarbeiten, ohne Termin oder Publikum
Stärken: nachhaltig, stabil, weniger stressanfällig Risiken: ohne Struktur manchmal unverbindlich („mache ich morgen“)
Tipp: Lieblingssongs zu lernen ist der größte Motivationsbooster überhaupt – genau auf diesem Prinzip basiert mein Gitarrenunterricht in Wien. Du lernst das Gitarre spielen von Anfang an anhand deiner Lieblingssongs, die wir Schritt für Schritt gemeinsam erarbeiten. 👉 Sichere dir hier deine unverbindliche Probestunde
Motivation im Alltag steigern – 5 Praxistipps für Gitarristen
1. Eine feste Übungsecke einrichten
Gitarre steht sichtbar und griffbereit in deinem Übezimmer
Notenpult mit aktuellem Übematerial
Verstärker angeschlossen, Plektren, Stimmgerät & Kapodaster griffbereit
Je weniger Aufwand das Üben mit sich bringt, desto eher übst du
2. In eine qualitative Gitarre investieren
Achte darauf, eine hochwertige Gitarre mit leichter Bespielbarkeit zu kaufen
Achte auf einen ausgewogenen Mix zwischen Klang, richtiger Größe & Optik – das steigert die Motivation enorm.
Um langfristig motiviert zu bleiben, lohnt es sich, irgendwann eine Gitarre für 1.000-2.000 € anzuschaffen. Eine gute Gitarre begleitet dich ein Leben lang.
Einsteigerinstrumente für 300–400 € sind völlig okay – aber wer langfristig spielt, sollte in Qualität investieren.
3. Einen guten Gitarrenlehrer finden
Ein professioneller Gitarrenlehrer mit entsprechendem pädagogischen Hintergrund sorgt für Struktur, Motivation und Spaß.
Er erkennt Fehler früh, zeigt dir, wie du von Anfang an die richtige Technik anwendest & wie du effizient übst.
Wenn du wissen möchtest, woran du einen wirklich guten Gitarrenlehrer erkennst und was Gitarrenunterricht in Wien kostet, schau dir meinen Artikel an: Was kostet Gitarrenunterricht in Wien?
4. Kleine Ziele setzen
Vermeide es, dir zu hohe Ziele zu stecken – das frustriert dich auf Dauer.
Konzentriere dich lieber bewusst auf kleine Erfolge: Ein Riff, eine Akkordverbindung, ein sauberer Takt – das reicht für ein Erfolgserlebnis.
Kleine Erfolge sind die Basis für nachhaltigen Fortschritt & langfristige Freude am Spielen.
5. Fokussiert bleiben & Pausen machen
Lieber 15 Minuten voll konzentriert üben, dann eine kurze Pause machen: Einen Schluck Kaffee trinken, kurz Schultern kreisen, oder aus dem Fenster schauen
Fokussiere dich aufs Üben und vermeide Ablenkungen durch TV, Mitbewohner, Handy, etc.
Tipp: Motivationstiefs sind beim Lernen eines Instruments völlig normal. Wichtig ist, trotzdem immer wieder in deine Übe-Routine hineinzufinden. Manchmal kann es sogar sinnvoll sein, ein paar Tage bewusst Pause zu machen, um dem Körper Zeit zu geben, das Gelernte zu integrieren. Viele Dinge klappen nach kurzen, bewussten Übepausen plötzlich viel besser.
Schneller Fortschritte machen beim Gitarre üben – so klappt’s
Üben: Ja, aber effektiv & effizient
Effektives Gitarre Üben bedeutet: Bewusst üben, nicht nur „Zeit absitzen“
Achte auf ein langsames Übetempo, und sprinte nicht durch die Übungen. Mit der Zeit kannst du immer noch das Tempo erhöhen.
Wenn du Fehler machst (was völlig normal ist): Übe die Stelle so lange, bis du sie sauber spielen kannst – auch wenn das bedeutet, ein und denselben Takt 20 mal (oder öfter) zu wiederholen. Vermeide es, einfach über Fehler „drüber“ zu spielen – sonst übst du dir eine unsaubere Technik ein.
Unterteile den Song in mehrere kleine Übeabschnitte & übe jeden Abschnitt einzeln. Das bringt dich viel weiter, als den ganzen Song unsauber durchzuspielen.
Achte immer auch auf Haltung, Rhythmus und Timing
Die richtigen Tools nutzen
Mit Metronom üben
Eigene Fortschritte aufnehmen (Audio oder Video)
Mit Backing Tracks & Playalongs spielen
Mit qualitativem Unterrichtsmaterial arbeiten (Noten & Tabs) - vermeide unvollständiges oder gar falsches Material aus dem Internet
Tipp: In meinem Gitarrenunterricht in Wien lernen meine Schüler ausschließlich mit von mir selbst erstellten Song-Transkriptionen & Tabulaturen auf Musikhochschulstandard. Erfahre hier mehr über meinen Unterricht.
Häufige Fehler beim Gitarre üben (und wie du sie vermeidest)
Unregelmäßiges Üben – durch fehlende Routine bleiben Fortschritte aus
Zu langes, unkonzentriertes Üben, das zu Überforderung führt
Nur Songs „durchspielen“, statt gezielt zu verbessern
Kein Feedback vom Profi, was zum Einüben von Fehlern führt
Schlechte Haltung oder falsche Technik, was Schmerzen oder Frust verursacht
Fazit: So übst du richtig Gitarre
Je effektiver du übst, desto rascher machst du Fortschritte.
Das wichtigste ist aber, dass du überhaupt übst.
Motivation beim Gitarre spielen ist der entscheidende Faktor – und die entsteht, vor allem wenn du anhand deiner Lieblingssongs übst
Mit einer guten Routine und Freude am Spielen wirst du garantiert Fortschritte sehen.
Wenn du Unterstützung beim Üben suchst oder deine Lieblingssongs endlich richtig spielen willst, buche dir eine unverbindliche Probestunde in meinem Gitarrenunterricht in 1030 Wien.
Gemeinsam finden wir den Übungsplan, der zu dir passt – mit Spaß, Motivation und echtem Fortschritt.
Micha Hetmann
